Besuch in der Wilhelma
Das Klassenfoto gibt einen Hinweis darauf, warum wir letzten Dienstag nach Stuttgart fuhren: Die Affen waren unser Ziel. Im Biologie-Unterricht ging es in den letzten Wochen um angelerntes und ererbtes Verhalten bei unseren nächsten Verwandten.
Wir mussten um 9.00 Uhr in der Wilhelma sein, da eine Führung zum Thema gebucht war. Die beiden Expertinnen führten die Gruppen zu diversen Affenarten in Freigehegen sowie im Affenhaus. Wir sahen den kleinsten Affen der Welt, so groß wie ein Hamster, aber mit langem Schwanz. Wir erfuhren, dass nicht alle Affen von Natur aus greifen können und deshalb wie Menschenbabys herumgetragen werden müssen. Das übernehmen bei einigen Affenarten die Väter, während die Mütter für die Fütterung und Fellpflege zuständig sind. Übrigens pflegen manche Affen das Fell von höherstehenden Artgenossen, weil sie sich dadurch Vorteile versprechen, wenn es zum Beispiel um die Verteilung von Nahrung geht.
Sie sind uns erschreckend ähnlich, die Affen. Was sie wohl denken, wenn sie uns durch die Scheibe des Affenhauses ansehen?
Einige der älteren Affen wurden in Freiheit geboren. Ihre Eltern wurden damals getötet, damit Tierfänger die Jungtiere an sich nehmen und verkaufen konnten.
Zum Glück ist das heutzutage verboten. Die Zoos tauschen ihre Tiere untereinander aus, wenn sie Nachwuchs haben wollen. In den Zoologischen Gärten versucht man, artgerechte Gehege anzulegen und die Tiere so zu halten, dass die Gefangenschaft keine Quälerei für sie ist. So stehen in der Wilhelma noch etliche Umbaumaßnahmen an und es immer wieder interessant zu sehen, was sich verbessert hat.
S. Mähring