Theaterstück über Essstörungen rührt Schüler(innen) zu Tränen
Im Rahmen des Sozialtags an der Auwiesenschule bekam unsere Klasse sieben am Dienstag, 7.11.2017 nun bereits zum zweiten Mal Besuch von der Theatergruppe Sakromo3D. Die beiden Schauspielerinnen Sarah Gros und Monika Wieder führten ihr selbst geschriebenes Stück „Püppchen“ auf. Darin geht es um zwei Schülerinnen, die auf fatale Weise versuchen, ihre Sorgen und Ängste im Alltag zu bewältigen: Auf der einen Seite hungern, um schön, schlank und begehrenswert zu bleiben. Auf der anderen Seite regelrechte Essattacken, um die innere Leere zu füllen – dann aber regelmäßiges Erbrechen, um alle damit alle Problem wieder „aus sich heraus“ zu lassen.
Schon früh kamen die beiden Schauspielerinnen an, um im Musiksaal der Auwiesenschule ihre selbst mitgebrachten Bühnenelemente und Requisiten vorzubereiten.
Um 8:20 Uhr betraten die Schülerinnen und Schüler mit Klassenlehrer Herr Brenner den „Theaterraum“ (Musiksaal). In den folgenden 50 Minuten herrschte einerseits Begeisterung – schließlich gab es trotz des ernsten Themas auch viele fröhliche und lustige Momente. Andererseits waren die Zuschauer vom Geschehen auf der Bühne aber auch sichtlich berührt und getroffen: Kleine Tränchen zeigten, dass die Schauspielerinnen einen Nerv bei den Schülern trafen.
Nach der großen Pause konnten die Siebtklässler das Gesehene erst einmal sacken lassen. Sie nahmen die Zeit aber auch dafür wahr, um ihre Eindrücke in einem Gästebuch zu schildern, welches die Darstellerinnen Frau Gros und Frau Wieder mitgebracht hatten.
Danach war ein 45minütiges Nachbereitungsgespräch vorgesehen. Schauspielerin Frau Gros blieb aber ohne weitere Bezahlung dann doch 90 Minuten. Da es beiden Darstellerinnen ein großes Anliegen ist, die Jugendlichen mit ihren großen und kleinen Gedanken nicht allein zu lassen, nehmen sie sich in den Nachbereitungsphasen oft sehr gerne mehr Zeit als Vorgesehen.
In den Gesprächen ging es dann auch um viel mehr, als „nur“ Essstörungen: Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, allgemeiner Umgang miteinander, lustig gemeinte Kommentare, die aber sehr verletzen können … . Nicht zuletzt ging es um die Frage, warum sich Menschen in schwierigen Lebenssituationen in eine Sucht flüchten und wie man sich selbst, aber auch mit Hilfe seiner Mitmenschen wieder aus so einem „Tief“ herausholen kann.
Um 11:15 Uhr machte sich das Team wieder auf dem Heimweg; die Schülerinnen und Schüler halfen tatkräftig und gerne beim Abbau.
In der letzten Stunde mit Klassenlehrer Herrn Brenner waren sich alle einig: Das Theaterstück war zwar nicht gerade billig, aber jeden Euro wert. „Warum kommen die nicht mehrmals im Jahr?“
Einfach ein rundum gelungener Vormittag.
T. Brenner
Link zum Flyer von SakramO 3D: Püppchen